Bauxit-Mine






[ erlebt: 42-jährig / 1986 ]
[ Medium: Dia ] [ Archivierung: Abstellkammer / Diakasten / Diarahmen ]

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Im Juli 1986 machte ich während meines sechswöchigen Australien-Urlaubs mit einer Gruppe von zwanzig Leuten eine Camping Safari im Norden von Queensland. Die meisten Leute kamen aus Australien, einige aus Neuseeland und der Schweiz. Ich war der einzige Deutsche. Wir übernachteten in Zelten und campten meist in Bushcamps. Ich war überrascht, dass es so viel Süßwasser im Nordosten Australiens gibt, da das Landesinnere (Outback) sehr trocken ist. Wir durchquerten etliche kleinere Flüsse, die zum Teil nur 60 cm tief waren. Gut, dass es Trockenzeit war, da sie während der Regenzeit unpassierbar sind. Nach sieben Tagen erreichten wir den nördlichsten Punkt Australiens: »The Tip«.
       An der Westküste der Cape York Peninsula (= Halbinsel) in Queensland besuchten wir die Stadt Weipa und besichtigten eine der größten Bauxitgruben unseres Planeten. Bauxit, das zur Herstellung von Aluminium dient, wird dort im Tagebau abgebaut.
       Die Bauxitschicht ist zwischen einem und drei, maximal neun Meter dick. Mich haben die gigantischen Lastwagen mit einem Fassungsvermögen von 150 Tonnen und einem Eigengewicht von 80 Tonnen, die das Bauxit auf extra breiten Pisten zum Hafen transportierten, sehr beeindruckt. Die riesigen Räder hatten einen Durchmesser von etwa drei Metern!
       Um an das Bauxit zu gelangen, wird auf riesigen Flächen die Vegetation zerstört – platt gemacht und verbrannt. Der Erdboden wird in einer Schicht von ca. einem halben Meter abgetragen und zwischengelagert, um später an der gleichen Stelle wieder verteilt zu werden. Das Problem ist, dass man die Humusschicht nicht beliebig auftürmen kann, da sonst die in ihr vorhandenen Kleinlebewesen abgetötet werden. Man versicherte uns, dass besonderen Wert auf die Rekultivierung gelegt werde. Dazu werden vor der Abtragung Pflanzensamen gesammelt und in Kühlhäusern gelagert, um nach dem Bauxit­abbau wieder ausgesät zu werden.


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