Sex and the City




[ erlebt: 24-jährig / 2008 ]
[ Medium: Eintrittskarte ] [ Archivierung: WG-Zimmer / Schreibtisch / Konzertkarten-Ordner / Klarsichtfolie ]

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Vier Jahre sind ja nun auch mehr als genug. Vier Jahre, in denen A. und ich viele Abende in unserer Küche verbracht haben, bis wir die Folgen so gut wie mitsprechen konnten. Je nach Studiums- und Männersituation mit den entsprechenden Stresspegeln ging dabei mal mehr und mal weniger Wein über unseren persönlichen Jordan.
       Vier Jahre nach der letzten Folge kam nun endlich der Sexand the City-Film in die Kinos, was für uns Mädels hieß: Karten vorbestellen, rein in die hohen Hacken und selbstverständlich vorher einen Cocktail trinken gehen.
       Ganz so unbeschwerte Unterhaltung ist dies nicht immer gewesen, es war eher der ultimative Lebensretter, damals im Winter 2003. Damals was es nicht nur verflixt kalt in der fremden, großen Stadt (was nicht nur daran lag, dass unser Badfenster drei Monate kaputt war). Ich kämpfte mich gerade beschwerlich durch das erste Semester, wo ich von Feinden wie Chemie und Mathe so böse überrascht wurde. Ein Fernseh­anschluss war in weiter Ferne und das Schlimmste war zudem, dass sowohl A. als auch ich grässlich unglücklich verliebt waren.
       Viereinhalb Jahre später sitze ich mit meinen fünf Mädels in einer Cocktailbar in der Nähe des Kinos, unsere Cosmopolitans werden zu uns gebracht, wir stoßen an, sehen uns alle in die Augen, in jedem Paar liegt glückliches Strahlen. Es fühlt sich fast feierlich an, als wir den ersten Schluck nehmen. Dabei überkommt mich eine Flut von Gedanken und Eindrücken der letzten Monate. Ein ganz besonderes Gefühl: Ein schöner Sommertag, an dem ich mit meinen besten Freundinnen zusammensitze, meine Prüfungen mit 1,1 abgeschlossen und mich Hals über Kopf verliebt habe – gar nicht schlecht, denke ich. Happy Ends gibt’s wohl doch nicht nur im Film.


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